’s ist Krieg! – Der Namensgeber unserer Loge als Mahner in Kriegszeiten

Als vor zwei Wochen die Russische Invasion in der Ukraine angefangen hat, kein Mensch schon gar keiner in Europa glauben wollte, dass der Krieg hier vor unserer „Haustür“ möglich ist. Nun, nach zwei Wochen, die uns allen durch die massive Berichterstattung wie Monaten oder gar Jahren vorkommen, ist brutaler Realität geworden. Menschen, die auf Hilfe warten, Menschen, die flüchten, Menschen, die kämpfen. Es droht ihnen der Verlust der Freiheit. Aber keiner kann ihnen, ihre Ehre und die Hoffnung auf bessere Zeiten nehmen. Man muss kein Freimaurer sein, um Mitgefühl und Empathie zu empfinden. Unser Dank und Mittgefühl gebührt denen, die dort jetzt kämpfen und entschlossen sind, alles zu opfern zum Wohle ihres Landes, zum Wohle der Freiheit, und  zum Wohle Europas. 

’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
Und rede Du darein!
’s ist leider Krieg – und ich begehre,
Nicht schuld daran zu sein!

Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen
Und blutig, bleich und blaß,
Die Geister der Erschlagnen zu mir kämen,
Und vor mir weinten, was?

Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,
Verstümmelt und halb tot
Im Staub sich vor mir wälzten und mir fluchten
In ihrer Todesnot?

Wenn tausend tausend Väter, Mütter, Bräute,
So glücklich vor dem Krieg,
Nun alle elend, alle arme Leute,
Wehklagten über mich?

Wenn Hunger, böse Seuch und ihre Nöten
Freund, Freund und Feind ins Grab
Versammelten, und mir zu Ehren krähten
Von einer Leich herab?

Was hülf mir Kron und Land und Gold und Ehre?
Die könnten mich nicht freun!
’s ist leider Krieg – und ich begehre,
Nicht schuld daran zu sein!

 „Das Kriegslied mit den berühmten Anfangsworten „’s ist Krieg!“ ist ein Gedicht von Matthias Claudius aus dem Jahr 1778. Es erschien auch – um die letzte Strophe gekürzt – 1783 im vierten Band des ASMUS omnia sua SECUM portans.

Das Gedicht wurde 1778 im Voßischen Musenalmanach für das Jahr 1779 veröffentlicht. Nach verbreiteter Meinung entstand es anlässlich des Bayerischen Erbfolgekrieges (Anspruch Österreichs auf Niederbayern und die Oberpfalz, nachdem die bayerische Linie der Wittelsbacher 1777 ausgestorben war); da dieser Krieg allerdings im Grunde genommen gar kein Krieg in dem Sinne war, wie Matthias Claudius dessen Schrecken schilderte, liegt die besondere Nuance und Pointe des Gedichts nach Auffassung von Reiner Andreas Neuschäfer darin, dass Matthias Claudius das Gedicht gerade in einer kriegslosen Situation veröffentlicht hat.

Matthias Claudius wirkte zu diesem Zeitpunkt als Publizist (Wandsbecker Bothe) in Wandsbek. In seiner Zeit hatten die preußisch-friederizianischen Kriege die Landkarte Mitteleuropas verändert.“

(Wikipedia)